Angeln in Österreich 2024 - aktuelle Studienergebnisse
Einblick in die Studie und Methodik
Die Angelfischerei prägt nicht nur das Freizeitverhalten vieler Österreicherinnen und Österreicher. Es ist auch ein bedeutsamer ökonomischer und ökologischer Faktor. Die vorliegende Studie wurde im Auftrag des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz durchgeführt. Zusätzlich wurden Online-Umfragen unter Fischereivereinen und Landesfischereiorganisationen gemacht, um ein ganzheitliches Bild der Angelfischerei und ihrer Bedeutung zu erfassen.
Kernergebnisse der Angelfischerei in Österreich
Die Studie liefert aufschlussreiche Daten über die Anzahl der Fischer, ihr Selbstbild und die Außenwirkung der Angelfischerei. Über 690.000 Menschen, also etwa 9% der Bevölkerung über 15 Jahre, haben in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal geangelt. Von diesen angeln 635.000 ausschließlich in Österreich.
Die Studie zeigt, dass es einen Unterschied zwischen gelegentlichen und regelmäßigen Anglern gibt. Unter den aktiven Anglern befinden sich 180.000 offizielle Besitzer der Fischerkarte, was die regulierte Natur dieser Tätigkeit unterstreicht. 8% der Befragten mit Fischerkarte Österreich angeln ausschließlich im Ausland, was die weltweite Dimension der Angelfischerei betont.
46% der regelmäßigen Angler betrachten das Angeln als eine Art Begleitung oder Unterstützung. Dies deutet auf eine starke soziale Komponente innerhalb der Gemeinschaft hin. Angeln wird also nicht nur als persönliches, sondern auch als gemeinschaftliches Erlebnis wahrgenommen.
Diese sozialen Aspekte sind besonders wichtig, da sie die integrative Kraft der Angelfischerei in der österreichischen Gesellschaft verdeutlichen. Sie fördern den Zusammenhalt und das soziale Miteinander, indem sie Menschen verschiedener Altersgruppen und sozialer Schichten zusammenbringen.
Was ist die ökonomische Dimension?
Die Angelfischerei stellt einen erheblichen Wirtschaftsfaktor dar. Die jährlichen Ausgaben der aktiven Angler belaufen sich auf etwa 1.460 Euro, inklusive Auslandsreisen sogar auf 2.180 Euro. Diese Ausgaben unterstützen nicht nur lokale Wirtschaftsbereiche, sondern tragen auch zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen bei.
In der wirtschaftlichen Betrachtung wird deutlich, dass neben den direkten Ausgaben der Menschen mit Angelschein in Österreich auch erhebliche Investitionen von Fischereivereinen und Landesfischereiorganisationen getätigt werden. Diese geben jährlich Millionenbeträge für die Pflege und den Schutz der Gewässer aus. Diese Ausgaben tragen wesentlich zur lokalen Wirtschaft bei, indem sie Dienstleistungen und Produkte aus der Region nachfragen.
Zusätzlich zu den direkten wirtschaftlichen Beiträgen hat die Angelfischerei auch einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Tourismussektor. Touristen, die zum Angeln nach Österreich kommen, können auch Unterkünfte, Restaurants und andere Freizeitangebote nutzen. Diese Verflechtungen sind entscheidend für das Verständnis der vollständigen ökonomischen Auswirkungen der Angelfischerei.
Sozialer und ökologischer Mehrwert
Die Fischereivereine investieren jährlich beträchtliche Summen in den Erhalt der Gewässer und die Förderung der Biodiversität. Die ehrenamtliche Arbeit repräsentiert einen Wert von über 20 Millionen Euro pro Jahr.
Jährlich fließen durchschnittlich 4.400 Euro pro Verein in Maßnahmen, die unmittelbar zur Erhaltung und Verbesserung der Gewässerqualität beitragen. Diese Projekte für Flüsse und Seen sind essentiell, um die Lebensbedingungen für Fischpopulationen zu optimieren und gleichzeitig die Biodiversität zu fördern.
Fischereiverbände beteiligen sich aktiv an Umweltbildung und Bewusstseinsbildung, indem sie Workshops und Kurse anbieten. Diese sollen das Bewusstsein für ökologische Probleme schärfen. Zudem fördert die Angelfischerei den sozialen Zusammenhalt und trägt zu einer gesunden und inklusiven Gemeinschaft bei.
Welche funktionale Bedeutung hat die Angelfischerei?
Die Studie hebt die wichtige Rolle der Angelfischerei für die Erhaltung eines funktionierenden Ökosystems hervor. 68% der Befragten stimmen zu, dass Fischer einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Gewässer und einer nachhaltigen Entwicklung leisten.
Über 63% der Befragten stimmen zu, dass Fischer die Artenvielfalt der Fische fördern. Zudem sind viele Fischer in Projekte zur Renaturierung von Flüssen und zum Erhalt von natürlichen Lebensräumen involviert. Solche Aktivitäten verbessern nicht nur die Qualität der Gewässer, sondern auch deren Fähigkeit, diverse Lebensformen zu unterstützen. Dieses Wissen und Engagement sind essenziell für die Erhaltung der ökologischen Integrität der Gewässer Österreichs.
Österreich & das Angeln: Wahrnehmung und Ethik in der Gesellschaft
Die meisten Menschen sehen Angeln positiv, wobei 58% der Nicht-Angler eine gute Meinung darüber haben. Die Befragten erkennen auch die Bedeutung des Fischens für die Förderung des Naturbewusstseins und die Umsetzung nachhaltiger Praktiken an.
In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich das Image der Angler von vereinzelten Eigenbrötlern zu einer Gruppe umweltbewusster und gesellschaftlich engagierter Individuen gewandelt.
Diese Veränderung spiegelt ein breiteres gesellschaftliches Umdenken bezüglich Umweltbewusstsein und nachhaltiger Nutzung natürlicher Ressourcen wider. Über 57% der Befragten erkennen an, dass die Angelfischerei einen sorgsamen Umgang mit den Fischen beinhaltet. Dies trägt dazu bei, dass das Fischen als eine ethisch verantwortbare Aktivität angesehen wird, die nicht nur der Freizeitgestaltung dient, sondern auch einen Bildungswert in Bezug auf Natur- und Umweltschutz hat.
Blick in die Zukunft: Visionen und Herausforderungen
Die Jagd und Fischerei in Österreich machen Fortschritte. Die Verantwortlichen stehen jedoch vor Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Förderung nachhaltiger Fischereipraktiken. Es gilt, die ökologischen und sozialen Leistungen der Angelfischerei weiterhin zu fördern und durch gezielte Maßnahmen zu unterstützen.
Gemeinsam für nachhaltige Gewässer
Die Studie verdeutlicht, wie wichtig eine gemeinschaftliche Anstrengung für die nachhaltige Nutzung und den Schutz der Gewässer ist. Die Angelfischerei bietet nicht nur Erholung und Freizeitspaß, sondern ist auch ein essenzieller Bestandteil der ökologischen und sozialen Infrastruktur Österreichs.
Durch ihre vielfältigen Beiträge zu Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt unterstreicht die Angelfischerei ihre umfassende Bedeutung für Österreich. Sie ist mehr als nur ein Hobby - sie ist eine Lebenseinstellung, die nachhaltig zur Qualität und zum Schutz unserer natürlichen Ressourcen beiträgt.
Alle Ergebnisse der Studie sind hier nachzulesen.